Konditionierung von Diamant- und CBN-Scheiben
Unter Konditionieren verstehen wir zum einen das Abrichten und zum anderen das Schärfen der Schleifscheibe. In vielen Fällen erzielt nur die Kombination dieser beiden Verfahren die besten Ergebnisse.
Das Abrichten einer Schleifscheibe ist ein heikler Vorgang. Das Abrichten stellt die abrasive Schneidfähigkeit der Scheibenoberfläche wieder her. Es tritt nach dem Auswuchten auf oder wenn die Belag Oberfläche belastet, verschleisst oder ihre Schneidfähigkeit verloren hat. In der Praxis besteht das Abrichten einer Schleifscheibe aus dem Wiederherstellen der ursprünglichen Schneidegeometrie und dem Korrigieren von Ebenheits- und Rundlauf Fehlern.
Das Abrichten entfernt unerwünschte Rückstände von der Scheibenoberfläche und eine kleine Menge Bindematerial. Dadurch werden die Körner freigelegt, was ein effizientes Schneiden ermöglicht und die ursprüngliche Geometrie wieder herstellt.
Zum Abrichten kunstharz-, keramisch-, metall- und metall-keramisch gebundener Scheiben werden traditionelle Siliziumkarbid (SIC)-Scheiben verwendet. Die Wahl der SIC-Abrichtscheibe hinsichtlich Körnung und Härte richtet sich nach der Korngröße der abzurichtenden Diamant- oder CBN-Scheibe.
Generell sollte das Abrichten immer unter Kühlung erfolgen. Ist dies nicht möglich, sollte eine feinere Körnung der Abrichtscheibe gewählt werden. Gleiches gilt für das Abrichten von Schleifscheiben mit geringem Schleifbelagswinkel, wie z. B. Schleifscheiben mit Spitzprofil.
Abrichten
Der Rundlauf der Abrichtscheibe ist vor jedem Einsatz zu prüfen. Der Rundlauf Fehler sollte 0,01mm nicht überschreiten. Gerade bei feinkörnigen Abrichtscheiben (Körnung 320 oder feiner) ist ein möglichst perfekter Rundlauf für die Ergebnisse auf einer Diamant- oder CBN-Scheibe von größter Bedeutung.
Wie bei Schleifprozessen hängen die Ergebnisse beim Abrichten stark von den Parametern ab. Unsere Empfehlungen lauten wie folgt:
Richtwerte:
- Abrichtscheibengeschwindigkeit 30m/s
- Geschwindigkeit der Diamant- oder CBN-Schleifscheibe zum Abrichten 1m/s
- Zustellung beim Schruppabrichten 0,02–0,05mm
- Zustellung zum Schlichtplanen 0,01–0,02mm
Wir empfehlen, das Abrichten immer im Gegenlauf durchzuführen. Die Lebensdauer der Abrichtscheibe wird verbessert und das bearbeitete Werkzeug wird schärfer.
Wählen eine möglichst breite Abrichtscheibe um eine ebene Flächen auf der Scheibe zu erhalten.
Während des Betriebes muss die SIC-Abrichtscheibe immer in Kontakt mit der abzurichtenden Scheibe bleiben. Wir empfehlen, dass der Belag der Schleifscheibe nur über die halbe Breite der Abrichtscheibe reicht.
Achten Sie bei sehr breiten Diamant- oder CBN-Scheiben darauf, dass die Zustellung nicht nur an den Rand- oder Außenpunkten erfolgt. Eine gelegentliche Zustellung an die Mitte des Schleifbelags verhindert eine konvexe Geometrie des Schleifbelages.
Anmerkung
Der G-Wert beim Abrichten von Diamant- und CBN-Scheiben liegt zwischen 0,025 und 0,03. In der Praxis bedeutet dies, dass für den Abtrag von 1cm3 Schleifbelag auf einer Diamant- oder CBN-Scheibe 30 bis 40cm3 der SIC-Abrichtscheibe benötigt werden. Mit anderen Worten, der Verschleiß der Abrichtscheibe ist erheblich, aber völlig normal.
Schärfen
Damit eine Schleifscheibe optimale Schnittqualitäten hat, ist ein gewisser Kornüberstand nötig. Wenn eine Scheibe wie angegeben abgerichtet wurde, ist der Kornüberstand im Allgemeinen unzureichend.
Durch das Schärfen mit Schärfsteine wird das Korn freigelegt. Befeuchten Sie die Schärfsteine vor Gebrauch in Wasser oder Emulsion.
Schneideöl wird nicht empfohlen. Die Drehrichtung der Schleifscheibe soll gleiche wie die in Drehrichtung in Arbeit sein.